Der Weg zum Business Angel - Investorin werden

1.2.2023
Justine Weiß
Investieren
4 Min Lesezeit
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25 Prozent Frauen bis 2025 (#25to25)

Im letzten Jahr habe ich eine Ausbildung zum Business Angel erfolgreich abgeschlossen. Da das Thema für viele, die sich nicht im Startup Ökosystem bewegen, weitestgehend unbekannt ist, möchte ich einen Einblick in die Hintergründe geben.

Wer oder was ist ein Business Angel?

GründerInnen sind vor allem in der Frühphase ihrer Gründung häufig auf Hilfe angewiesen. Meistens benötigen sie finanzielle Unterstützung, aber auch persönliche Beratung oder den ein oder anderen nützlichen Kontakt. Im Idealfall kann dies durch einen Business Angel abgedeckt werden. Meist sind Business Angels ehemalige UnternehmerInnen oder ManagerInnen, die durch ihre Erfahrung und finanzielle Unterstützung GründerInnen zum Durchbruch verhelfen können.

Warum braucht es mehr weibliche Business Angels?

Vielfältige Perspektiven sind ein entscheidender Faktor für den Erfolg – nicht nur in etablierten Unternehmen, sondern auch bei Gründungen. Besonders, wenn es um Innovationen und Zukunftsthemen geht. Doch aktuell sind nur etwa 20,3 Prozent aller GründerInnen von Startups (Quelle:  Female Founders Monitor, 2022) und 12,9 Prozent der InvestorInnen (Quelle: Gründerszene, 2021) weiblich. Das muss sich nachhaltig ändern, um weibliche Perspektiven auf sämtliche Fortschritte ausreichend zu berücksichtigen.

Zwei Frauen verhandeln über einen Vertrag.
Wachstum und Finanzierung sind zentrale Hürden für Gründerinnen

Beim Thema Wachstum werden Schwierigkeiten für Gründerinnen sichtbar. So haben von Frauen gegründete Startups mit durchschnittlich 7 Mitarbeitenden deutlich weniger Beschäftigte als Männerteams mit 28 Mitarbeitenden. Ein Grund dafür: der Gender-Gap beim Kapital. Während die befragten weiblichen Gründungsteams im Schnitt bisher 1,1 Millionen Euro erhalten haben, liegt das Finanzierungsvolumen unter den Männer-Teams mit 9,7 Millionen Euro um das 9-fache höher. Mehr als vier von fünf Frauen identifizieren dabei ein strukturelles Problem und stimmen der Aussage zu, dass Gründerinnen bei Investmententscheidungen kritischer hinterfragt werden als Gründer. Zudem sind deutlich weniger Frauen als Business Angel aktiv. Nur 6 Prozent der Gründerinnen investieren selbst in Startups, bei den Männern sind es 16 Prozent (Quelle: Female Founders Monitor, 2022).

Mission #25to25

Im Jahr 2021 wurde die Mission #25to25 von den Initiatorinnen Dr. Irène Kilubi und Svenja Lassen gestartet. Die Initiative hat das Ziel, die Quote von Angel Investorinnen in der Startup-Szene bis zum Jahr 2025 auf 25 Prozent zu erhöhen. Angel Investing braucht mehr Frauen, Gründerinnen brauchen Investorinnen.

Female Investors Network

Die Ausbildung zum Business Angel habe ich bei der Female Investors Network (FIN) Academy absolviert. Es handelt sich um einen Online-Kurs, der in sechs Module à 90 Minuten unterteilt ist. Die Module beinhalten:

1.     Einführung: Was sind Startups, Business Angels & VCs

2.     Motivation und Investment Thesis, Einblicke von erfahrenen Female Business Angels

3.     Wie Startups funktionieren, Pitch-Deck-Analyse & Thema Impact Investing

4.     Deal-Flow-Prozesse & Beteiligungsformen

5.     Investment in der Praxis: Recht

6.     Investment in der Praxis: Steuern

Während der wöchentlichen Termine gibt es auch viel Raum zur Vernetzung, denn es finden Breakout Sessions statt. Dadurch können sich die Business Angels untereinander besser kennenlernen und sich evtl. für ein Pooling zusammenschließen.

Der nächste Kurs der FIN Academy startet im Februar 2023.
Zur Anmeldung geht es hier:
https://female-investors-network.com/academy/

Autor:in

Justine Weiß
Justine Weiß ist die Gründerin & Geschäftsführerin von LAMA LIVING. Sie hat im Juni 2022 die GmbH gegründet und im Oktober den Onlineshop gelaunched. LAMA LIVING ist ein Online-Marktplatz für nachhaltige Heimtextilien und möchte die faire & nachhaltige Produktion sowie den bewussten Konsum von Heimtextilien zum neuen Standard machen. Bei LAMA LIVING kommen ausschließlich natürliche Materialien wie Baumwolle, Leinen, Hanf und/oder Wolle zum Einsatz. Wo immer es geht, werden Frauen unterstützt. Denn Female Empowerment ist für das noch junge Unternehmen eine Herzensangelegenheit.
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